Leben im besetzten Westjordanland
Morgens wieder über den Checkpoint. Zu meiner Zeit ist dort eigentlich nicht so viel los, man kann direkt durch zur Sicherheitskontrolle. Aber diesmal hatte sich eine Schlange gebildet. Es verbirgt sich eine ganz besondere Geduld in dem ruhigen und gelassenen Abwarten der Männer und Frauen, wie sie sich in den dicht an dicht drängen. Anders als im Bus gibt es kein Gerangel, Frauen werden vorgelassen.
Danach ging es dann zur Passkontrolle – bzw. für die meisten zur Kontrolle des Permits. Ein Polizist steht neben einem Glaskasten, in dem eine Soldatin sitzt, und gibt die Zahlen auf den Papieren durch. Die Palästinenserinnen und Palästinenser verhalten sich demütiger, sie wollen auf jeden Fall passieren können. Und durchaus wirkt der Polizist zuvorkommend: Er spricht arabisch und fragt einzelne Bekannte, wie es ihnen geht. Irgendwie macht er auf mich einen freundlichen Eindruck. Und gerade das stimmt mich nachdenklich, wie ich da so in dem bekanntesten israelischen Militärcheckpoint stehe.
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May 2023
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