Leben im besetzten Westjordanland
Der Platz vor der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt ist ungewöhnlich hell. Durch den Sandstein wird die Sonne quasi direkt zurückgeworfen, was einen klaren Blick auf die Umgebung erlaubt. Als ich nun vor dem Eingang zur Klagemauer stand, war ich mir unsicher, ob ich als nicht-Jude und einfacher Tourist überhaupt Zutritt habe. Medial ist dieser Ort nämlich sehr aufgeladen: Bilder von US-Präsidenten oder anderen Politikerinnen und Politikern, die andächtig und demütig die Mauer berühren, sind weltbekannt. Ebenso jene von schwungvoll betenden Juden in ihren Gewändern. Nun wagte ich mich also doch vor, weil sich auch niemand richtig für mich zu interessieren schien. Mit einer Kippa der Western Wall Foundation auf dem Kopf näherte ich mich der Klagemauer, diesem so bedeutsamen religiösen Ort. Als meine rechte Hand den warmen Stein der Mauer berührte, hielt ich für einen Moment inne und schloss die Augen.
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May 2023
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